Badewasser / Badegewässer
Probleme mit Badegewässern lassen sich meistens auf externe Belastungsfaktoren und ökologische Wechselwirkungen innerhalb des Gewässers zurückführen. Hohe Nährstoffbelastungen, Abwassereinfluss oder Übernutzung führen zur Überschreitung der hygienischen Grenzwerte (Sächs. Badegewässerverordnung), zu Algenmassenentwicklungen (insbesondere Blaualgen) oder zur übermäßigen Entwicklung von höheren Unterwasserpflanzen (Makrophyten). Die Badenutzung wird dadurch beeinträchtigt oder gar unmöglich, was für viele Erholungsgebiete ein ernst zu nehmendes Problem darstellt. Wesentliche Voraussetzung für wirksame Gegenmaßnahmen ist die gründliche Analyse der Ursachen und Wirkmechanismen. Dabei gilt es, neben den mikrobiologischen Parametern auch die Frage der Nährstoffbelastung (Eutrophierung) abzuklären. Häufig ist der Phosphor, als wichtiger Nährstoff, die Hauptursache für eine hohe Trophie, Algen- oder Pflanzenentwicklung und damit verbundene Begleiterscheinungen wie hygienische Probleme, Badedermatitis (Zerkarienbefall) oder ästhetische Effekte (z.B. Schaum- oder Geruchsentwicklung).
Von dubiosen Firmen werden gelegentlich vermeintlich preiswerte und schnell wirkende Mittel oder Maßnahmen empfohlen (Wunderbakterien, kosmische Strahlung oder „gute“ Informierung), die sich nur zu oft als unseriöse oder zumindest fachlich inkompetente und somit letztendlich sinnlose Aktionen erweisen. Der Erfolgsdruck, dem die Verantwortlichen von Gemeinden und Zweckverbänden unterliegen, Sparzwänge und das in der Regel fehlende ökologische Hintergrundwissen verschafft derartigen „Gewässersanierern“ ein reiches Betätigungsfeld. Letztendlich können diese Mittel nicht die Naturgesetze aushebeln, so dass wissenschaftliche Analysen und sachgerechte Maßnahmen als einziges dauerhaften Erfolg garantieren.