Zooplankton

Zooplankton besteht aus sehr unterschiedlichen Organismen, vom einfachen Einzeller (Wimper- oder Geißeltierchen) bis hin zu höher entwickelten Tieren, wie Insektenlarven. Der überwiegende Teil des Zooplanktons wird durch kleine Krebstiere (Crustaceen) sowie Rädertiere (Rotatorien) gebildet. Sie ernähren sich von Mikroalgen und Bakterien und repräsentieren im Gewässer die Gruppe der Primärkonsumenten. Insektenlarven (z.B. Chaoborus) sowie einige größere Crustaceen leben dagegen räuberisch, indem sie kleinere Planktonorganismen gezielt greifen und fressen.
Das Zooplankton ist ein wichtiger Teil des Nahrungsnetzes. Informationen über diese Organismengruppe werden im Rahmen von Ökosystemanalysen und Gewässerbewertungen benötigt. Da sich das Zooplankton zumeist von kleinen Algen und Bakterien ernährt, verbessert es die Wasserbeschaffenheit, weshalb Zooplankton gelegentlich durch verschiedene Maßnahmen gefördert wird (Biomanipulation). Zudem stellt das Zooplankton einen wichtigen Teil der Fischnährtiere dar, die im Rahmen der Bestimmung des Naturertrags (Bonitierung) erfasst werden. Die ungleichmäßige Verteilung im Gewässer (patchiness) aufgrund der relativ hohen Beweglichkeit und der Präferenz für bestimmte Gewässerhorizonte kann ein Problem bei der Probenahme bzw. der Bewertung darstellen.
Zooplanktonproben sind in der Regel Netzproben (Zugnetz) mit zum Teil unterschiedlichen Maschenweiten. Mit dem Netz werden die Organismen aus dem gesamten Tiefenprofil des Gewässers als Mischprobe oder in mehreren Teilproben herausfiltriert. Manche Netze verwenden Durchflussmesser, um einen Rückschluss auf das filtrierte Wasservolumen zu ermöglichen. Bei der Anwendung von Zugnetzen stellt der Wasserwiderstand des Netzes insbesondere bei geringen Maschenweiten und die durch die Filtration verursachte Verstopfung jedoch einen hohen Unsicherheitsfaktor dar. Die Proben können aber auch als Schöpfproben entnommen und lediglich über ein Netz eingeengt werden. Hier sind die Volumina eindeutig bekannt und die Filtration kann über sehr enge Maschen erfolgen. So können auch kleine Zooplankter quantitativ erfasst werden. Allerdings ist der Aufwand für eine repräsentative Beprobung eines größeren Tiefenprofils recht hoch. In besonderen Fällen, in denen vor allem kleine Zooplankter zuverlässig erfasst werden müssen (z.B. saure Bergbaurestgewässer) werden größere Schöpfproben fixiert und die Organismen mittels Sedimentation eingeengt.
Zooplanktonproben werden in der Regel nach dem Einengen durch Filtration auf etwa 100 ml mit 30 %igem Formalin oder einer Formalin-Zucker-Lösung fixiert. Diese Proben sind mehrere Wochen haltbar und können so gesammelt und bei Bedarf verschickt werden. Wichtig ist, dass in jedem Fall das Primärvolumen der Probe notiert und mit der fixierten Probe übergeben wird.
Bei hohen taxonomischen Anforderungen sind Lebendproben hilfreich, da einige Arten im fixierten Zustand nicht oder nur mit Hilfe von Präparationsverfahren bestimmt werden können. Diese werden auch mittels feinem Netz eingeengt aber nicht fixiert. Sie sind auch gekühlt nur kurz lagerfähig.