Legionellen

Legionellen sind weit verbreitete Wasserbakterien und kommen in geringer Menge als natürlicher Bestandteil der aquatischen Flora vor. In Warmwassersystemen, Klimaanlagen, Bädern oder anderen technischen Wasserkreisläufen kann es bei Wassertemperaturen zwischen 20 und 50 °C zu einer mehr oder weniger starken Vermehrung der Legionellen kommen. Da diese Mikroorganismen schwere Erkrankungen hervorrufen können, wenn sie in die Lunge gelangen, schreibt die aktuelle Trinkwasserverordnung (TrinkwV) eine regelmäßige Kontrolle von Großanlagen zur Warmwasserversorgung vor. Danach sind öffentliche oder gewerblich genutzte Anlagen mit mehr als 400 Liter Speicherinhalt und/oder über 3 Liter Leitungsinhalt mindestens einer Leitung zwischen Erwärmer und Zapfstelle betroffen.
Die Probenahme und Analytik auf Legionellen bedürfen einer speziellen Schulung und der Anerkennung als Trinkwasseruntersuchungsstelle nach § 15, Abs. 1 der TrinkwV (2001) über die unser Labor verfügt.
Die Untersuchung auf Legionellen im Trinkwasser erfolgt in unserem Labor nach der ISO 11731 bzw. EN ISO 11731-2 unter Berücksichtigung des DVGW-Merkblattes 551 sowie der aktuellen UBA-Empfehlungen (zuletzt UBA-Empfehlung vom 17.01.2012). Diese Methoden beinhalten ein Membranfilterverfahren und Direkt-Spatelverfahren auf GVPC-Agar. Bei Bedarf kann auch eine serologische Typisierung durchgeführt werden.
Für technische Wässer ist diese Methode ungeeignet, da andere, schneller wachsende Bakterien (Begleitflora) eine Auswertung verhindern. In solchen Fällen wird eine spezielle Probenbehandlung vorgeschaltet, die diese Begleitflora unterdrückt. Wir arbeiten dabei sowohl nach der Säure- als auch nach der thermischen Methode gemäß ISO 11731.