Akuter oder chronischer Daphnientest
Daphnien sind Kleinkrebse, die sich aktiv schwimmend von einzelligen Mikroorganismen ernähren und ihrerseits als Nahrung z. B. für Fische dienen.
Als Testorganismus hat sich die Art Daphnia magna STRAUS wegen ihrer Größe, leichten Kultivierung und kurzen Generationszeit bewährt.
Im aktuen Daphnientest nach DIN 38 412 L30 werden eine vorgegebene Anzahl an Daphnien abgestuften Verdünnungsstufen des Testguts über 24h ausgesetzt. Als Mortalitätskriterium gilt der Verlust der Schwimmfähigkeit der Kleinkrebse. Dieser Test wird häufig zur Überwachung der Giftigkeit von Abwässern eingesetzt, wobei der GD-Wert bestimmt wird (Verdünnungsstufe in der > 90% der Daphnien schwimmfähig bleiben).
In den akuten Tests nach DIN EN ISO 6341-L40 bzw. OECD 202 werden Testkonzentrationen in geometrischer Reihe angesetzt. Dazu kommen im entscheidenden Haupttest jeweils 20 Daphnien pro Testkonzentration zum Einsatz. Die Ergebnisse werden als Ec- bzw. NOEC/LOEC-Werte nach 24 und 48 h Testdauer angegeben.
Im semikontinuierlichen Reproduktionstest nach OECD 211 wird die chronische Wirkung von Testsubstanzen über 21 Tage getestet. Der im Test beobachtete Effekt ist die Anzahl von Nachkommen, die eine Daphnie innerhalb der Testdauer produziert. Dazu werden 10 frisch geschlüpfte Jungtiere pro Testkonzentration über 3 Wochen einzeln gehalten. Die Testlösungen werden werden regelmäßig erneuert. Mit diesem Test können subakute, für das Individuum nicht unmittelbar letale Wirkungen erfasst werden. Alle Tests mit Daphnia sind prinzipiell zur ökotoxikologischen Untersuchung wasserlöslicher chemischer Substanzen oder stabiler Suspensionen oder Dispersionen sowie für Abwasser, Oberflächen -oder Grundwasser mit einer vermuteten toxischen Wirkung geeignet.